Pro Polizei besuchte Polizei-Fliegerstaffel Hessen

Tolle Truppe, die in Krisenfällen hilft

Nachdem 50 Mitglieder der BI „Pro Polizei Wetzlar“ in den Osterferien die Reiterstaffel besucht hatten, stand in den Sommerferien die Fliegerstaffel in Egelsbach auf dem Programm. Der Leiter der Fliegerstaffel, Moritz von Zezschwitz, begrüßte die erneut 50 Mitglieder und informierte über Personalaufgaben und aktuelle Probleme. Die Fliegerstaffel gebe es seit 1964. Aktuell verfüge man über drei EC 145 und einen weiteren Flieger. In der Koalitionsvereinbarung Hessen sei vereinbart, dass es künftig vier Hubschrauber geben soll. Dies wäre aus der fachlichen Sicht von ihm und seiner rund 60 Mitarbeiter, die in Egelsbach ihren Dienst versehen, eine große Stärkung, denn die Anforderungen insgesamt würden in den nächsten Jahren nicht kleiner. Im Übrigen wäre es auch deshalb sinnvoll, weil die Hubschrauber, die man derzeit habe, zwischen 2001 und 2006 in Dienst gestellt worden seien.

Die Personalausstattung, so von Zezschwitz, sei prinzipiell sehr gut, wobei man hinzufügen müsse, dass man nachts auch den Dienst für Rheinland-Pfalz und das Saarland übernehme. Dadurch, dass man Hubschrauber der 4-Tonnen-Klasse habe, könne man beispielsweise auch intensiv in der Brandbekämpfung eingesetzt werden. Die Buckets fassten rund 800 Liter. So habe man auch bei dem Brand 2022 im Bereich Dillenburg-Haiger brandbekämpfend sehr gut unterstützen können.

Die Rettungswinde komme seltener zum Einsatz, sei dann allerdings häufig lebensrettend. Dies sei bei dem Ahrtal-Hochwasser der Fall gewesen. Dort habe man aus schwierigsten Bedingungen rund 160 Menschen an Rettungswinden aus bedrohlichsten Lagen befreien können. Insgesamt könne man davon ausgehen, dass es etwa 30 bis 50-Personenrettungen pro Jahr gebe, so dass der Einsatz sich immer lohne. Und wenn es nur gelinge, einen einzigen Menschen zu retten, sei aller Aufwand gerechtfertigt.

Zur Ausbildung gehöre darüber hinaus das Training von Abseilaktionen mit dem Spezialeinsatzkommando, das regelmäßig stattfinde, spektakulär sei, aber zum Glück nicht sehr oft zum Einsatz komme. Ein wichtiger Teilbereich der Arbeitsstelle stelle die Vermisstensuche dar. Durch Hochleistungswärmebildtechnik und vor allen Dingen auch Nachtflugfähigkeit sei man in der Lage, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Aufgaben im Sinne der inneren Sicherheit wahrzunehmen. Zu den weiteren Aufgaben gehöre der Luftraumschutz, so beispielsweise beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau, Rettung von Windkraftanlagen, beispielsweise von Technikern, Ingenieuren, Arbeitern, wenn es zu Unfällen im WKA oder auch zu Bränden komme. „Die Hubschrauberstaffel ist unverzichtbar“, so Pro-Polizei-Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer und seine Stellvertreterin Heike Ahrens-Dietz, die die Delegation gemeinsam leiteten.

Ein breites Feld nahm der Einsatz von Drohnen ein, die eine riesige Entwicklung in den letzten Jahren genommen hätten. Einsatzfelder seien die Vermisstensuche, die Beweisaufnahme, Observationen, Veranstaltungslagen und vieles mehr. Die zentrale Ausbildung dafür finde in Egelsbach statt. Auch hier seien naturgemäß Spezialisten im Einsatz. Mit der King Air verfüge man zusätzlich über eine weitere Maschine, die für Rückführungen, Gefangenentransporte sowie für Beobachtungslagen wegen ihrer Reichweite jederzeit eingesetzt werden könne.

Die Mitglieder von Pro Polizei zeigten sich begeistert von der Leistungsfähigkeit der Fliegerstaffel, von dem interessanten Vortrag, von der perfekten Organisation. Der Dank von Pro Polizei ging stellvertretend an von Zezschwitz. Dabei sagten sie zu, auch in Zukunft mit allen Kräften die Polizei in Hessen unterstützen zu wollen. Konkret wolle man sich beim Innenminister dafür einsetzen, dass die Koalitionsvereinbarung über vier neue Hubschrauber, Kostenpunkt rund 85 Millionen Euro, umgesetzt werde, wobei man wisse, dass man beim Minister diesbezüglich auf offene Ohren stoße.

Der Tagesausflug wurde abgerundet durch einen Besuch im Hessenpark mit Führung, bei der die Teilnehmer beeindruckende Informationen über die Geschichte des Hessenlandes von Nord bis Süd, gerade in den Anfängen aus den 50er und 60er Jahren, ob Schule, Wirtschaft, Handwerk und vieles andere mehr, erhielten. Auch ein Besuch im Hessenpark lohnt sich jederzeit.

(Bildquelle: www.polizei.hessen.de)

Am Mittwoch, den 09.07.2025 besuchen wir die hessische Polizeifliegerstaffel in Egelsbach.

08.30 Uhr – Abfahrt

10.00 Uhr – Führung

13.00 Uhr – Mittagessen Gasthaus Adler im Hessenpark

14.30 Uhr – Führung durch den Hessenpark

16.30 Uhr – Heimfahrt