Leiter der Polizeistation Wetzlar und der Chef der Kriminalpolizei an Lahn und Dill einig: Lahn-Dill ist sicherer Landkreis – Kriminalitätsschwerpunkte liegen in Wetzlar

(wf). Die gute Nachricht vorneweg: Hessen liegt in Sachen Sicherheit im Vergleich mit allen 16 Bundesländern auf dem dritten Platz, innerhalb Hessens ist der Lahn-Dill-Kreis ausweislich der offiziellen Kriminalitäts-Statistik einer der sichersten von 21 Landkreisen im Bundesland. Und folgerichtig ist es im Zuständigkeitsbereich der Polizeistation Wetzlar, die neben der Stadt Wetzlar für weitere acht Kommunen – Lahnau, Solms, Hüttenberg, Braunfels, Schöffengrund, Waldsolms, Aßlar und Leun – mit insgesamt auf 373 Quadratkilometer verteilten rund 125.600 Menschen zuständig ist, „sehr sicher“. So jedenfalls Polizeirat Holger Geller, seit drei Jahren Leiter der Pst. Wetzlar, in seinem Vortrag auf Einladung der CDU Lahn-Dill in der Solmser Taunushalle, bei dem er von Udo John, Chef der Kriminalpolizei im Kreis im Lahn-Dill-Kreis, unterstützt und ergänzt wurde.

Die Aufklärungsquote liegt im Lahn-Dill-Kreis mit 68,7 Prozent deutlich über dem gesamthessischen Durchschnitt, zudem ist laut Geller die Zahl der registrierten Straftaten im Kreis von 11.300 im Jahr 2008 auf 8.600 in 2020 deutlich zurückgegangen.

Dabei liegt der Schwerpunkt der Kriminalität eindeutig und weit überwiegend im Bereich der Stadt Wetzlar mit deutlich mehr Straftaten als in allen anderen Kommunen im Bereich der Polizeistation Wetzlar zusammen. In den einzelnen Kriminalitätsbereichen wiederum haben sich die Zahlen unterschiedlich entwickelt.

„Dank“ des Corona-Lockdowns sind die Einbrüche in Wohnungen drastisch zurückgegangen. Andererseits steigt die Internet-Kriminalität, laut Geller „florierte“ sie in Zeiten des Lockdowns. Seit 2012 ist eine ständig ansteigende Kurve bei der Internet-Kriminalität eine Tatsache.

Zwar sieht Geller auch in den acht genannten Kommunen Auffälligkeiten und spricht von „Problemklientel“ im Blick auf Vandalismus, Körperverletzung, Sachbeschädigung und auch im Drogenbereich, allerdings liegen die wirklichen Kriminalitätsschwerpunkte in der Kreisstadt Wetzlar selbst.

Während Bahnhöfe und Einkaufszentren im Allgemeinen aus polizeilicher Sicht Schwer- und Brennpunkte speziell auch in Sachen Rauschgiftkriminalität (Dealer und Konsumenten) sind, so liegt der besondere Fokus im Bereich Bahnhof/Forum in Wetzlar, wo Bahnhof und Einkaufszentrum unmittelbar benachbart sind. Die Polizei ist laut Geller und John in der „Entschärfung von Brennpunkten“ aktiv, bündelt Ressourcen, bildet Kollegen weiter und spezialisiert sei. Durch vermehrte Kontrollen wurden im Schwerpunkt Bahnhof/Forum in Wetzlar bereits spürbare Verbesserungen erzielt, so der Chef der Polizeistation Wetzlar.

Ein neues Phänomen sind laut Polizeirat Geller Poser, Raser und illegales Tuning von Autos. Auch in diesem Bereich liegen Schwerpunkte polizeilicher Arbeit in Sachen Prävention und Strafverfolgung.

Nicht alle Arbeit von Schutz- und Kriminalpolizei ist allerdings von Erfolg gekrönt. In einem Falle zumindest noch nicht. Der Fall der getöteten Rentnerin in Atzbach ist seit Jahren ungelöst.

Allerdings gibt es laut Udo John Mitwisser des Tötungsdelikts. Und es existiere auch eine Spur, die jedoch bisher nicht zugeordnet werden konnte. Wie in diesem so könnten auch in anderen Fällen die entscheidenden Hinweise aus der Bevölkerung kommen. Geller und John übereinstimmend: „Ohne die Mithilfe aus der Bevölkerung heraus ist eine erfolgreiche Arbeit der Polizei kaum möglich.“

Für Hans-Jürgen Irmer ist klar, dass all das, was technisch und juristisch möglich ist, der Polizei für ihre Aufgaben zur Verfügung gestellt werden muss. Dafür werde er sich als Politiker auf allen Ebenen mit aller Kraft einsetzen.